Rückblick zum Social Talk 2014

Was kann Fundraising noch in einem modernen Finanzmanagement leisten?

Fundraising ist längst ein fester Bestandteil im Management sozialer und kirchlicher Organisationen geworden. Im Arbeitsalltag hat sich neben einigen positiven Anwendungsbeispielen auch ein erhebliches Maß an Ernüchterung eingestellt. Der Anteil der Spenden an der Gesamtfi nanzierung der meisten Organisationen hat sich seit 20 Jahren kaum nennenswert verändert, die Spenderquote für die Bundesrepublik hat sich seit 2005 – trotz wachsender Zahl professioneller Spendensammler – sogar dramatisch verringert (2005: 50,9%, 2013: 34,3%, Quelle: Deutscher Spendenrat).


„Geld ist nicht alles….“, erläutert Kai Fischer, einer der Pioniere des Fundraisings in Deutschland, auf der Fachtagung „Social Talk“ der Evangelischen Hochschule und der Evangelischen Kirchen in Hessen

und Nassau sowie Kurhessen Waldeck. Zu sehr würden die Organisationen das Fundraising auf die Einwerbung von Spenden reduzieren und zu wenig erkennen, dass es eigentlich um soziale Beziehungsarbeit ginge. Diese erzeugt aber erst einen Mehrwert für alle Beteiligten. So würde das Fundraising nicht über die reine Vermitt lung von Praxis-Methoden hinauskommen.

 

„Die kritischen Stimmen zur gängigen Fundraising-Praxis werden lauter“, weiß auch Professor Dr. Michael Vilain, Direktor des Instituts für Zukunft sfragen in der Gesundheits- und Sozialwirtschaft der EHD und fordert ein Umdenken. Dieses sei ohnehin erforderlich, weil die gesellschaft liche Realität die alten Finanzierungsformen in Frage stellten. Komplexe Problemlagen wie Demographischer Wandel, Migration oder Terrorismus erfordern neue Kooperationsmodelle zwischen Staat, Wirtschaft und Zivilgesellschaft . Daraus ergeben sich neue, komplexe Arbeitsfelder mit vielen Teilnehmern, die auch anders als bisher zu fi nanzieren sind. Auch führe die Vernetzung aller Lebensbereiche zu neuen Anforderungen beispielsweise im Bereich des Crowdsourcing, der Beschaffung von Mitteln über das Internet.

 

Aber auch die Gewinnung von sozialen Investoren stellt neue Anforderungen an Vereine und Verbände, weiß Dr. Andreas M. Rickert, Vorstandsvorsitzender der PHINEO gAG. Sozialinvestoren wissen immer gerne, was mit ihrem Geld bewegt wird. Daher müssten sich die Organisationen stärker mit ihren Wirkungen beschäft igen und diese beschreiben lernen. Dies hilft nicht zuletzt auch beim Verständnis der eigenen Arbeit. Dass die Arbeitsweise einer Organisation durch die gewählte Finanzierung beeinfl usst wird, das zeigen Klara Kletzka und Manuela Kisker am Beispiel des gemeinnützigen DialogMuseums Frankfurt. Die Beantragung und Verwaltung von Finanzmitt eln bei

Stift ungen und Behörden stellt hohe Anforderungen an das Management von Vereinen und Verbänden. Nicht jeder schafft das. In der Diskussion mit den Teilnehmern zeigten sich deutlich die Chancen und Risiken dieser Finanzierungsform.

 

Beim „Social Talk“ beleuchteten insgesamt zehn Referenten aus Wissenschaft und Praxis Herausforderungen der Finanzierung und des Fundraising aus verschiedenen Perspektiven, diskutierten mit den mehr als 100 Teilnehmern angeregt innovative und praktikable Lösungsansätze. Keine leichte Aufgabe, ein einfaches Fazit daraus zu ziehen. Dieser Aufgabe stellte sich das Ampere Theater aus Frankfurt zum Ende der Tagung mit improvisierten Spielsequenzen. Die künstlerische

Botschaft : Fundraising ist immer nur ein Mitt el zum Zweck und nicht Selbstzweck. Im Mitt elpunkt steht das Wohl der Menschen.


Nachfolgend stehen für Sie die die Präsentationen und Unterlagen der Vorträge und Workshops zum Download in einer Datei zur Verfügung. Ebenso können Sie auch die Grußworte von Prof. Dr. Michael Vilain stellvertretend für alle Mitveranstalter, entnehmen.

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Flyer des Social Talk 2014
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Grußworte zum Social Talk 2014
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Präsentationen vom Social Talk 2014
2014 Präsentationen vom Social Talk.pdf
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