Wenn der Umweg das Ziel ist. – Gemeinsam neue Pfade für ein erfolgreiches Freiwilligenmanagement mit Jugendlichen gehen!
Entgegen negativer Szenarien der letzten Jahrzehnte zeigen aktuelle empirische Untersuchungen,
dass Vereine und Verbände weiterhin der zentrale Zugang und Ort des freiwilligen Engagements junger Menschen in Deutschland sind. Berichte und Klagen von Verantwortlichen in vielen Jugendorganisationen über Mitgliederschwund und wachsendes Desinteresse der Kinder und Jugendlichen stehen dazu im Gegensatz und werfen Fragen auf. Offensichtlich gelingt es einigen Jugendorganisationen besser als anderen, Kinder und Jugendliche für gesellschaftliches Engagement zu gewinnen. Die vom Institut für Zukunftsfragen der Gesundheits- und Sozialwirtschaft (IZGS) der EHD und der Bertelsmann Stiftung gemeinsam durchgeführten Fachtagung in Berlin stand deshalb unter dem besonderen Fokus des Managements von Freiwilligen.
Seit vielen Jahren nun schon haben sich unzählige Empfehlungen, Anleitungen, Handreichungen sowie Tipps und Tricks zum Thema Freiwilligenmanagement etabliert. Oftmals weisen diese Managementkonzepte den Organisationen eine klare Richtung, mit der sie vermeintlich auf kürzestem und schnellstem Weg ans Ziel gelangen. Propagiert werden eine effektivere und effizientere Arbeit mit Freiwilligen. Bei genauerer Betrachtung der Praxis fällt jedoch auf, dass dieses Versprechen oftmals nicht eingelöst werden kann und viele Jugendorganisationen bewusst oder unbewusst andere Wege gehen – und dies sehr erfolgreich. Im Rahmen der Fachtagung ist diesem Phänomen auf den Grund gegangen worden. Ausgehend von den Ergebnissen der von Prof. Dr. Michael Vilain und Tobias Meyer
zusammen mit der Bertelsmann Stiftung durchgeführten Studie zum „Freiwilligenmanagement in Jugendorganisationen“, wurde im Austausch zwischen Theorie und Praxis gemeinsam mit über 80 Praktikern aus Vereinen, Verbänden, Jugendorganisationen, Beauftragten für Freiwilliges Engagement,
Bildungsreferenten, Vorständen sowie Vertretern aus Wissenschaft und Hochschulen diskutiert. In innovativen Workshops konnten die vorgestellten neuen Ansätze vertieft und weiterentwickelt werden, so dass die Teilnehmenden erste Wege für sich erkannt haben, wie sie die Arbeit mit Freiwilligen unter verschiedenen Bedingungen zukünftig besser gestalten können.