Das IZGS hatte im Rahmen des Forschungsprojektes „DIGEL – Digitales Engagement auf dem Land“, gefördert vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, am 20. Januar 2023 zu einem Online-Fachtag geladen, auf dem Ergebnisse und Handlungsperspektiven vorgestellt und diskutiert wurden. Über 70 Teilnehmende aus Politik, Verwaltung, Wissenschaft und Zivilgesellschaft im Haupt- und Ehrenamt nahmen an der Fachtagung am Freitagnachmittag teil.
Zunächst stellte Dr. Matthias Heuberger, stv. Geschäftsführender Direktor des IZGS, das Projekt DIGEL mitsamt seiner Ergebnisse vor. Wesentlich dabei war die Definition des digitalen Engagements als Engagement, bei dem wesentliche Anteile des Engagements digital erfolgen und/oder das Engagement ohne die Nutzung digitaler Medien so nicht sinnvoll oder möglich wäre (Vilain et al. 2021).
Auch wenn die der Digitalisierung zugrunde liegende Technik für alle gleich ist, so trifft diese in ländlichen Räumen auf eine spezifische Sozialstruktur, die in allen Handlungsoptionen berücksichtigt werden müsse. Daraufhin hat Prof. Dr. Michael Vilain, Vizepräsident für Forschung und Internationales der EHD und Geschäftsführender Direktor IZGS, einen Einblick in Handlungsperspektiven aufgezeigt, die sich auf Basis der Recherchearbeiten, Befragungen und Interviews ergeben haben. Dabei hat er auf sechs Bereiche fokussiert, die einen besonderen Augenmerk verdienen von der Forschung, über den rechtlichen Rahmen, Qualifizierung und Partizipation, aber auch die Bereiche Finanzierung, Infrastruktur und Kultur.
Die vorgestellten Handlungsoptionen wurden von den Teilnehmenden kommentiert und schließlich mit Expertinnen und Experten diskutiert. Mit an der Diskussion beteiligt waren
Dr. Martina Schaad (Hessische Staatskanzlei, Referat Politische Planung, Schwerpunkt ländliche Räume, Regionalpolitik und Beteiligung), Dr. Holger Lehmeier-Bystry (Kompetenzzentrum Ländliche Entwicklung für Nahversorgung, Infrastruktur und technische Innovationen, Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung), Dr. Carola Croll (Digitale Dörfer Niedersachsen; Stiftung Digitale Chancen), Dipl.-Wirtschaftsinformatiker Andreas Schad (Vorstand Freifunk Nordhessen e. V.) und Johannes Wehrstein, M. Sc. (Kirchenvorsteher der Ev. Melanchthongemeinde Griesheim, Informatik Doktorand an der TU Darmstadt).
Unter anderem wurde dabei deutlich, dass Möglichkeitenräume im Sinne von Spielräumen und Mut für Neues gefördert und ein Anpassen an digitale Denk- und Prozesslogiken erfolgen müsse, da Digitalisierung kein Selbstzweck sei. Voneinander lernen und Vernetzung sind wesentliche Elemente genauso wie Qualifizierung und Partizipation, damit irgendwann nur noch das Engagement im Mittelpunkt steht – unabhängig davon, ob digitale Medien verwendet werden oder nicht.
Die Beiträge der Expertinnen und Experten sowie der Teilnehmenden werden in den Abschlussbericht des Projektes fließen und werden zu gegebener Zeit auf den Seiten des IZGS abrufbar sein.
Veranstalter des Fachtages
Förderer des Projektes und des Fachtages
FKZ: 2820FD001