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Zweite Modellschulung zum Thema Demenz-WG an der EHD – eine Gründungsschulung

Brigitte Fach, Architektin, berichtet über die optimale Gestaltung des Wohnraums einer Demenz-WG.  | Foto: IZGS
Brigitte Fach, Architektin, berichtet über die optimale Gestaltung des Wohnraums einer Demenz-WG. | Foto: IZGS
Nicht vor Ort, aber trotzdem zusammen: Impulse und Gespräche bei der Modellschulung zur Demenz-WG fanden digital statt. | Foto: IZGS
Nicht vor Ort, aber trotzdem zusammen: Impulse und Gespräche bei der Modellschulung zur Demenz-WG fanden digital statt. | Foto: IZGS

Darmstadt, 23. und 24. April 2021

An diesem Wochenende fand die zweite von zwei eineinhalbtägigen Modellschulungen zum Thema Demenz-WGs statt. 19 hochmotivierte Teilnehmerinnen und Teilnehmer nahmen an der digitalen Schulung der Hessischen Fachstelle für selbstverwaltete ambulant betreute Demenz-Wohngemeinschaften und dem Institut für Zukunftsfragen der Gesundheits- und Sozialwirtschaft der Evangelischen Hochschule Darmstadt teil. Der Informationsaustausch aus erster Hand von Praktikern und der Austausch unter den Teilnehmenden selbst war allen Beteiligten wichtig und der Wunsch einer Fortführung der Schulung wurde klar geäußert.

Am ersten Tag wurden zunächst die Grundlagen der Selbstverwaltung von Frau Maren Ewald, der Leiterin des StattHaus Offenbach, verdeutlicht. Wie eine Pflege-WG für Menschen mit Demenz aussehen kann, schilderte am Folgetag Wolfang Geiken-Weigt, Vorsitzender von Demenz-Partner Rhein-Main e.V. und beauftragter Verein der Mietergemeinschaft der Demenz-Wohngemeinschaft in Rödermark, eindrucksvoll. Dabei wurde immer wieder die Bedeutung der Selbstbestimmung durch die Angehörigen hervorgehoben, die darüber entscheiden, wie der Alltag in der WG auszusehen hat. Im Interview mit der wissenschaftlichen Mitarbeiterin des IGZS, Carmen Schulz, wurde schnell klar, der Gründungsprozess selbst ähnelt eher einer Herkulesaufgabe, die nur gemeinsam im Team gestemmt werden kann. Wenngleich es eines Initiators und Treiber für eine Gründung bedarf, so benötigt es ebenfalls ein umfassendes Netzwerk, in dem Kommunen, Gemeinde, Ämter, Vereine, Angehörige und viele mehr aktiv eingebunden werden.

In welchem Rechtsrahmen sich die Demenz-WGs bewegen, erläuterte im Anschluss Dr. Karlheinz Börner, Leiter des Hessischen Amts für Versorgung und Soziales Wiesbaden. Trotz der vielen relevanten Paragrafen konnte im Austausch mit den Teilnehmenden auch hier festgestellt werden, dass der frühe Austausch und die Einbindung zuständiger Behörden wichtig sind, um gemeinsam an der Umsetzung dieser Versorgungsform zu arbeiten. Wenngleich es sich um ein privates Wohnen handelt, stellen pflegebedürftige Menschen mit Demenz besondere Anforderungen an den Wohnraum. Frau Fach, Dipl. Ing. (FH) Architektin AKH, Vorstandsmitglied der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungsanpassung e.V. , stellte deswegen vor, wie dieser idealerweise zu gestalten ist. Dabei ging sie nicht nur auf mögliche Raumaufteilungen ein, sondern auch auf Farb-, Licht-, Akustik- und Orientierungskonzepte. 

Das durch Professor Dr. Michael Vilain, Geschäftsführer des IZGS, durchgeführte Blitzlicht am Ende der Schulung war geprägt mit dankbaren Rückmeldungen und dem Wunsch die Schulung mit den wichtigen Bausteinen Information, Austausch und Vernetzung im Online-Format weiterzuführen.


Über die „Hessische Fachstelle für selbstverwaltete ambulant betreute Demenz-Wohngemeinschaften“ 

Die Hessische Fachstelle für selbstverwaltete ambulant betreute Wohn-Pflegegemeinschaften für Menschen mit Demenz hat es sich zur Aufgabe gemacht, der steigenden Nachfrage nach alternativen Wohn- und Versorgungsformen für Menschen mit Demenz gerecht zu werden und die Gründung von ambulanten Wohn-Pflege-Gruppen zu fördern. Die Beratungs- und Koordinierungsstelle mit Sitz im StattHaus Offenbach der Hans und Ilse Breuer-Stiftung steht insbesondere potenziellen Initiatoren und Projektträgern für Fragen rund um eine WG-Gründung und Organisation zur Verfügung. Dazu gehören unter anderem Kommunen, Kirchengemeinden, Wohnungsbaugesellschaften, Vereine, Stiftungen und Angehörige. Eine weitere Aufgabe ist es, bestehende Wohngemeinschaften in Hessen zu beraten und zu begleiten. Während der Aufbau- und Gründungsphase entstehen erfahrungsgemäß viele identische Fragestellungen und Herausforderungen, die durch die Vernetzung von ambulanten Wohngemeinschaften besser gelöst werden sollen.  

Das Modellprojekt wird seit dem 01.08.2016 vom Hessischen Ministerium für Soziales und Integration und den Pflegekassen gefördert. Weitere Informationen auf www.demenz-wg-hessen.de

 

Über die Hans und Ilse Breuer-Stiftung 

Die als "Stiftung des Jahres 2016 in Hessen" ausgezeichnete Hans und Ilse Breuer-Stiftung hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Lebenssituation von Demenzkranken und ihren Angehörigen zu verbessern. Die gemeinnützige Stiftung mit Sitz in Frankfurt fördert seit 2000 die wissenschaftliche Grundlagenforschung von Alzheimer und anderen Demenzerkrankungen und engagiert sich mit dem eigenen Demenzzentrum "StattHaus Offenbach" in der Betroffenenhilfe. Mit der gezielten Förderung von Forschungsprojekten und mit Unterstützungsangeboten entlang des Demenzverlaufs für Betroffene und deren Angehörige engagiert sich die Stiftung somit in Wissenschaft und Praxis. Weitere Informationen auf www.breuerstiftung.de


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