GLAUBE+HEIMAT - meine Kirchenzeitung, 08.06.2019
Das Fundraising als planvolles Spendensammeln ist laut einer Studie der Evangelischen Hochschule Darmstadt bei vielen Organisationen noch unterentwickelt. Die Befragung von 263 Vereinen, Gesellschaften, Stiftungen und kirchlichen Einrichtungen habe ein «organisatorisches Kuddelmuddel» aufgezeigt, sagte Michael Vilain, Professor für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre in Darmstadt. Nur ein Drittel der auskunftgebenden Organisationen hatte demnach eine schriftlich ausformulierte Strategie.
Desweiteren zeigte die Studie auf, das viele Fundraiser ihr Augenmerk primär auf das letzte Quartal vor Weihnachten setzten. Dieses «last-minute-fundraising» als Hauptarbeitszeit stellte Vilain infrage: «Warum ist in der Sommerzeit nichts los?» Auch attestierte die Studie wenig Mut zu Neuem: Die Instrumente des Fundraisings seien an erster Stelle noch die klassischen Printprodukte und konventionelle Online-Instrumente wie Homepage, E-Mails und Newsletter. Blogs oder Social Gaming würden fast gar nicht genutzt. Als Herausforderung nannte der Wirtschaftswissenschaftler die Aufgabe, dass Organisationen ausreichend personelle, organisatorische und finanzielle Ressourcen für das Fundraising bereitstellen müssten.