Freiwilligen Agentur Münster, 19.06.2015
„Wenn sich Ehrenamtliche in der Flüchtlingshilfe engagieren, macht das die Situation für Flüchtlinge erträglicher und für
die Ehrenamtlichen ist die Arbeit sehr sinnstiftend“, so brachte es Professor Dr. Michael Vilain von der Evangelischen Hochschule Darmstadt bei der Fachveranstaltung
"Ehrenamt in der Flüchtlingshilfe" auf den Punkt. Rund 60 haupt- und ehrenamtliche Fachleute, die mit Freiwilligen in der Flüchtlingshilfe arbeiten, waren der Einladung der
FreiwilligenAgentur gefolgt, um miteinander ins Gespräch zu kommen, ihr Know How zu bündeln und Entwicklungsperspektiven zu formulieren. Ehrenamtliche Initiativen der Flüchtlingshilfe
waren dabei ebenso vertreten wie Sozialarbeiter aus städtischen Flüchtlingseinrichtungen, oder Ansprechpartner für Ehrenamtliche in Wohlfahrtsverbänden oder bei der Stadt Münster. „Dabei
ist deutlich geworden, dass in der Flüchtlingshilfe die Herausforderungen für Ehrenamtliche sehr speziell sind“, sagt Martina Kreimann, Leiterin der FreiwilligenAgentur. Eine große
Herausforderung ist die seelische Situation der Flüchtlinge, sind sie doch entwurzelt und oft isoliert. Dazu kommen Sprachschwierigkeiten und besondere rechtliche Rahmenbedingungen. „Auf
diese Herausforderungen sollten die Freiwilligen vorbereitet sein“, betonte Professor Dr. Michael Vilain (IZGS der Evangelischen Hochschule Darmstadt) in seinem
Einführungsvortrag. „Es ist wichtig, dass die Freiwilligen dabei unterstützt werden, ihre fachlichen und sozialen Kompetenzen zu stärken.“ In einzelnen Arbeitsgruppen entwickelten die
Teilnehmer Ideen zur Weiterentwicklung, die dann gemeinsam diskutiert wurden. Dabei stand der Wunsch nach Fortbildung und Vernetzung im Vordergrund. „In unserer FreiwilligenAkademie haben
wir gerade gemeinsam mit dem Kommunalen Integrationszentrum und der GGUA eine Fortbildungsreihe für Ehrenamtliche in der Flüchtlingshilfe aufgelegt“, betont Martina Kreimann. „Wir nehmen
die Anregung gerne mit, in der Akademie noch mehr für diese Zielgruppe anzubieten.“ Auch die Vernetzung soll vorangetrieben werden, wobei persönlicher Austausch wie hier in der
Fachveranstaltung ganz oben auf der Liste stand. „Kenntnis voneinander ist grundlegend“, betonte Petra Woldt von den Kommunalen Stiftungen. „Nur so können alle voneinander profitieren und
Doppelstrukturen vermieden werden.“ Der Vorsitzende des Integrationsrates, Dr. Ömer Yavuz, war ebenfalls zur Veranstaltung gekommen. Er warb dafür, bei dem Thema ruhig noch öfter den
Kontakt zu den Migrantenselbstorganisationen in Münster zu suchen. An die Stadt ging der Wunsch nach mehr Ansprechpartnern für Ehrenamtliche in Flüchtlingshilfe. „Da sind wir dran“, sagte
Dagmar Arnkens-Homann, Leiterin des Sozialamtes. Die Rückmeldungen der Teilnehmer waren durchweg positiv und gekoppelt mit dem Wunsch nach mehr solcher Veranstaltungen.
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