Darmstadt, 26.06.2012
Fernseher, Handys, Computer und Tablet-PCs – Produkte, mit denen wir im Alltag ganz selbst verständlich kommunizieren, sind gefragt wie nie und breiten sich weiterhin rasant über den gesamten Globus aus. Über das Internet verbindet Elektronik Menschen miteinander und schafft soziale Netzwerke. Aber reichen allein Produkte "Made in China" dafür aus, eine harmonische und soziale Gesellschaft zu fördern oder sogar zu schaffen? Dies ist auf jeden Fall das Ziel der 18köpfigen chinesischen Delegation aus Xiamen (China), die das Institut für Zukunftsfragen in der Gesundheits- und Sozialwirtschaft (IZGS) der EHD besuchte.
"Ganz klar Nein!", meint hierzu Prof. Dr. Michael Vilain, der die chinesischen Vertreter von Regierung und Wissenschaft im Rahmen ihrer Deutschlandreise über den Aufbau des bundesdeutschen "Dritten Sektors" und Versorgungskonzepte im Alter informierte. "Auch der deutsche Staat kann nicht allein die Aufgaben der Fürsorge übernehmen, sondern ist auf die Einbindung von Nonprofit-Organisationen der Sozialwirtschaft und dem Einsatz von Freiwilligen angewiesen", so Vilain weiter, der in diesem Zusammenhang die demographische Entwicklung Deutschlands vorstellte. So werde ein aktives Altern nur dann gut möglich sein, wenn sich auch in Zukunft Menschen freiwillig für ihre Umgebung und ihre Mitmenschen engagieren. Dies setze Strukturen der Partizipation und Aktivierung voraus. Man darf gespannt sein, ob die deutsche Sichtweise in China Anklang findet und zukünftig in einem ähnlichen Konzept umgesetzt wird. Ein Kopieren wäre an dieser Stelle – ausnahmsweise – jedenfalls gerne erwünscht.